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Freitag, 17. August 2012

Seifensieden–Teil 3: Das Ergebnis!

Nachdem ich die letzten zwei Tage völlig im Unistress feststeckte, komme ich heute endlich dazu, die fertigen Seifen zu zeigen. Nachdem wir in Teil 1 die Grundlagen und das Rezept vorbereitet haben und uns in Teil 2 an den nicht ganz ungefährlichen Prozess des Siedens gemacht haben, stehen wir jetzt also vor den Früchten unserer Arbeit.
Die Seifenmasse in den Formen sollte etwa 24 Stunden lang stehengelassen werden, in denen sie gelt, abkühlt, und vor sich hin verseift. Danach muss man sie aus den Förmchen befördern – was bei einer noch relativ (!) weichen Seife kein besonders leichtes Unterfangen ist. Damit nicht Teile abbrechen, stellen wir die Formen immer für einige Zeit (~2 Stunden) in den Eisschrank. Dann friert die Seife zu einem festen Block und man kann ihn später relativ leicht auslösen. Übrigens benutzen wir dazu meist noch Handschuhe, weil die Seife zwar nicht mehr ätzend, aber dennoch immer noch scharf ist. Aber jetzt ist es nicht mehr schlimm, wenn man mit der bloßen Haut rankommt.
So sieht unser Seifenblock jetzt aus: Ist er nicht ein Prachtstück?!
Seifenherstellung 14
Da man die Seife so (im Gegensatz zu den kleinen Muffin-Seifenstücken) noch nicht verwenden kann, muss sie noch geschnitten werden. Dazu kann man nehmen, was immer man mag – manche nehmen so ein Schneidding mit Wellenschliff, andere schneiden mit Draht, wir nehmen einfach ein ordinäres 1-Euro-Billigmesser (lang genug um ganz durch zu kommen, sieht sonst kacke aus).
Seifenherstellung 15
Hier der Anblick von innen – wir haben eine wunderschöne Musterung, nicht zu gleichmäßig, aber trotzdem als "Regenbogen" zu erkennen.
Seifenherstellung 16
Da wir den Seifenleim nicht 100% gleichförmig eingefüllt haben (klar, wenn der Leim mal etwas dicker ist, wird es immer uneben), unterscheidet sich die Musterung also von Stück zu Stück. Wenn man keine großen, relativ dünnen Scheiben haben will (wie oben auf den Fotos), kann man auch eine dickere Scheibe abschneiden und die dann nochmal in der Mitte teilen, so wie hier:
Seifenherstellung 17
Dann hat man zwei handlichere Stücke. Das ist reine Geschmackssache, manche mögen es lieber groß und dünn, andere dick und klein. Wir schneiden unsere Seifen mittlerweile in verschiedene Formen, damit für jeden was dabei ist. Achja, unsere Muffin-Herzen gibt es ja auch noch: An denen muss man nicht mehr viel machen, die muss man einfach nur aus den Formen lösen. Voila:
Seifenherstellung 12
Seifenherstellung 13
Bei den Herzen hatten wir nicht mehr genug von allen Farben, daher sind es unterschiedliche Regenbogen geworden.
Aber auch sie haben das Streifenmuster und ich weiß aus Erfahrung, dass das beim "Verwaschen" der Seife supergut aussieht, wenn dann die Muster aus dem Inneren rauskommen.
Muffinform-Seifen haben unserer Erfahrung nach die angenehmste Form zum Waschen, vor allem die Herzen.
Die liegen wahnsinnig angenehm in der Hand und haben genau die richtige Größe (wenn man die Form nicht bis zum Rand füllt).

Zum Abschluss zeige ich euch nochmal ein Gruppenbild:










Seifenherstellung 18
Wie man sieht (oder auch nicht, am unteren Rand fehlt eine Seife auf dem Foto), sind es 16 Stück Seife geworden. Das Gewicht dürfte dabei ziemlich variieren, aber sie sind allesamt ausreichend groß, um sich geraume Zeit damit zu waschen.
Oft machen wir eine kleinere Menge pro Sorte, bzw. machen aus 1 - 1,5 kg Seifenleim dann 2 – 3 Sorten gleichzeitig. Diesmal wollten wir aber sehr viele Farben anmischen und hatten noch genug Duftöl für die Menge, also haben wir eine große Portion Seife gemacht. Außerdem musste einer ja immer mit dem Foto rumhantieren, da wollten wir uns nicht noch mehr Stress mit mehreren Sorten antun ;-)
So wie auf dem Gruppenfoto wandern die Seifen jetzt in die Abstellkammer ins Regal und trocknen dort mindestens 4, eher aber 6 - 8 Wochen. Die Sache ist nämlich die: Bei Kaltverseifung (was wir machen) müssen die Seifen danach noch 4 – 6 Wochen reifen. Je länger eine Seife nachreift, desto milder und pflegender wird sie. Das hat uns bei der allerersten Seife (die noch dazu nichtmal was geworden ist) echt richtig Geduld gekostet. Aber es lohnt sich: Die Seifen, die wir vor einem Jahr oder noch früher gemacht haben, und von denen wir noch einzelne Exemplare haben, sind mittlerweile wahnsinnig soft und fühlen sich superweich auf der Haut an.

Wie hat euch der Ausflug in die Welt der Seifensiederei gefallen? Ich finds toll, dass es Interesse daran gibt und freue mich, wenn euch der Blick hinter die Kulissen gefallen hat. Die nächsten Postings werden sich erstmal wieder um Nagellack drehen, aber auf meinem Blog werden immer auch Seifenbilder vertreten sein, soviel ist sicher! Und damit wünsche ich euch ein wunderschönes, sonniges Wochenende!
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